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Balkonkraftwerk zusätzlich zur PV-Anlage: So kombinierst du beide Systeme 2024 effizient und rechtssicher

Balkonkraftwerk zusätzlich zur PV-Anlage: So kombinierst du beide Systeme 2024 effizient und rechtssicher

Angesichts steigender Strompreise und des wachsenden Bewusstseins für erneuerbare Energien rücken Solaranlagen immer mehr in den Fokus von Haushalten. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft stieg die neu installierte Photovoltaikleistung im Jahr 2023 um 85 % im Vergleich zum Vorjahr, und auch für 2024 wird eine ähnlich starke Nachfrage prognostiziert. Viele Haushalte, die bereits eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) besitzen, fragen sich jedoch: Kann ich ein Balkonkraftwerk zusätzlich zur PV-Anlage betreiben? Dieser Beitrag gibt eine umfassende Antwort auf diese Frage und beleuchtet sowohl technische als auch rechtliche Aspekte für das gleichzeitige Betreiben von PV-Anlage und Balkonkraftwerk im Jahr 2024.

Das Bild zeigt ein modernes Haus mit einem Balkon, auf dessen Dach eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) installiert ist. Zusätzlich befindet sich ein Balkonkraftwerk, bestehend aus einem einzelnen Solarmodul, das am Balkongeländer montiert ist. Dieses Balkonkraftwerk ergänzt die PV-Anlage auf dem Dach und trägt zur nachhaltigen Energiegewinnung des Hauses bei. Eine tragende Säule unterstützt den Balkon, und das Haus ist von einer klaren, umweltfreundlichen Umgebung mit blauem Himmel umgeben.

1. Balkonkraftwerk vs. PV-Anlage: Die Unterschiede im Überblick

Bevor du darüber nachdenkst, ein Balkonkraftwerk zu deiner bestehenden PV-Anlage hinzuzufügen, ist es wichtig, die Unterschiede zwischen den beiden Systemen zu verstehen. Beide Technologien sind zwar auf Solarenergie basierend, unterscheiden sich jedoch in ihrer Leistung, Installation und ihrem Einsatzzweck.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk, oft auch als Stecker-Solargerät bezeichnet, ist eine kleine Solaranlage, die direkt über eine herkömmliche Steckdose ins Hausnetz eingespeist wird. Diese Anlagen haben eine maximale Leistung von bis zu 800 Watt (ab dem 2. Quartal 2024). Sie sind einfach zu installieren, erfordern keine speziellen technischen Kenntnisse und sind ideal für Mieter oder Hausbesitzer mit wenig Platz.

Was ist eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage)?

Eine PV-Anlage hingegen ist eine fest installierte Solaranlage, die direkt an das Stromnetz des Hauses oder der Wohnung angeschlossen ist. Diese Anlagen haben eine höhere Leistung (in der Regel mehr als 800 Watt) und können überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen, wofür der Betreiber eine Einspeisevergütung erhält. Die Installation einer PV-Anlage muss von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden, und sie benötigt mehr Platz auf dem Dach oder der Fassade.

Tabelle: Unterschiede zwischen Balkonkraftwerk und PV-Anlage

AspektBalkonkraftwerkPV-Anlage (Photovoltaikanlage)
Maximale LeistungBis zu 800 Wp – ideal für kleine HaushalteMehr als 800 Wp – große Stromproduktion, perfekt für Dächer
Anschluss ans NetzEinfach über die SteckdoseFester Netzanschluss durch professionelle Verkabelung
InstallationDIY-freundlich – kein Elektriker nötigFachbetrieb erforderlich – professionelle Installation nötig
WartungMinimaler Aufwand – einmal montiert, läuft’s von selbstRegelmäßige Wartung zur Sicherstellung optimaler Leistung
KosteneffizienzGeringe Investitionskosten – schneller amortisiertHöhere Anfangsinvestition – langfristig rentabel
FlexibilitätMobil einsetzbar – ideal für Mietwohnungen oder kleine HäuserFeste Installation – optimal für größere Gebäude

Ein Balkonkraftwerk bietet eine kompakte und unkomplizierte Möglichkeit, Solarstrom zu erzeugen und den Eigenverbrauch zu steigern, während eine PV-Anlage in der Regel eine höhere Effizienz und Leistung bietet, aber aufwendiger in der Installation und Wartung ist. Hier geht es zur PV-Ertrag Tabelle.


2. Kann man ein Balkonkraftwerk zusätzlich zur PV-Anlage betreiben?

Die Antwort lautet: Ja, ein Balkonkraftwerk zusätzlich zur PV-Anlage zu betreiben ist möglich, aber es gibt technische und rechtliche Aspekte, die du beachten musst. Die Kombination dieser beiden Systeme bietet das Potenzial, den Eigenverbrauch weiter zu optimieren und die Stromkosten zu senken, erfordert jedoch eine genaue Planung.

Technische Voraussetzungen

Beim parallelen Betrieb eines Balkonkraftwerks mit einer PV-Anlage ist eine gründliche Prüfung der technischen Voraussetzungen unerlässlich.

  1. Wechselrichter-Kompatibilität:
    • Der Wechselrichter deiner bestehenden PV-Anlage muss in der Lage sein, die zusätzliche Leistung des Balkonkraftwerks zu verarbeiten. Wenn der Wechselrichter nicht genügend Kapazität hat, kann es notwendig sein, entweder den Wechselrichter auszutauschen oder ein separates System zu verwenden.
  2. Leistungsgrenzen:
    • Balkonkraftwerke dürfen ab dem 2. Quartal 2024 eine maximale Leistung von 800 Watt erreichen. Diese Grenze stellt sicher, dass die Einspeisung über die Steckdose sicher bleibt. Diese Begrenzung musst du berücksichtigen, um die Stromkreise deines Hauses nicht zu überlasten.
  3. Hausnetz und Absicherung:
    • Wenn du ein Balkonkraftwerk zusätzlich zu einer PV-Anlage betreibst, muss sichergestellt sein, dass die elektrische Absicherung deines Hausnetzes ausreichend dimensioniert ist. Eine zusätzliche Belastung durch das Balkonkraftwerk kann zu Überlastungen führen, wenn der Stromkreis nicht entsprechend abgesichert ist.

Optionen für den Parallelbetrieb

Du hast grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um ein Balkonkraftwerk zusätzlich zur PV-Anlage zu betreiben:

  1. Kombinierter Betrieb:
    • Hierbei werden das Balkonkraftwerk und die PV-Anlage technisch miteinander verbunden. Diese Lösung ist jedoch komplex, da sie technische Anpassungen erfordert, etwa an den Wechselrichtern oder der Netzkapazität. Eine falsche Konfiguration könnte zu Ineffizienzen führen, da die Systeme möglicherweise nicht optimal zusammenarbeiten.
  2. Getrennter Betrieb:
    • Der einfachere Weg ist, beide Systeme getrennt zu betreiben. Das Balkonkraftwerk speist seinen Strom unabhängig über die Steckdose ins Hausnetz ein, während die PV-Anlage wie gewohnt Strom ins Netz oder in einen Batteriespeicher einspeist. Diese Methode minimiert technische Herausforderungen und macht es leichter, beide Systeme unabhängig voneinander zu überwachen und zu optimieren.

3. Rechtliche Rahmenbedingungen 2024: Was ist erlaubt und was nicht?

EEG 2024 und Solarpaket I: Was hat sich geändert?

Mit dem Inkrafttreten des Solarpaket I im April 2024 wurden einige rechtliche Bestimmungen rund um Balkonkraftwerke angepasst. Die wohl bedeutendste Änderung betrifft die Leistungsgrenze, die von 600 Watt auf 800 Watt erhöht wurde. Dies ermöglicht es, leistungsstärkere Balkonkraftwerke zu betreiben, was zu einer höheren Energieproduktion und einer besseren Rentabilität führt.

Anmeldung und Registrierung

Um ein Balkonkraftwerk und eine PV-Anlage parallel zu betreiben, musst du beide Anlagen beim zuständigen Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anmelden. Diese Anmeldung ist notwendig, um den ordnungsgemäßen Betrieb und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu gewährleisten.

  • Marktstammdatenregister: Hier werden alle Anlagen registriert, die Strom ins Netz einspeisen oder im Hausnetz genutzt werden. Die Registrierung ist verpflichtend und sollte nach der Inbetriebnahme der Anlage erfolgen.
  • Netzbetreiber: Der zuständige Netzbetreiber muss über den Anschluss des Balkonkraftwerks informiert werden. Zwar entfällt die formale Genehmigungspflicht für Balkonkraftwerke in vielen Fällen, die Anmeldung ist dennoch erforderlich, um eventuelle Netzprobleme zu vermeiden.

Einspeisevergütung: Gilt das EEG auch für Balkonkraftwerke?

Die Einspeisevergütung gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gilt grundsätzlich für alle PV-Anlagen, also auch für Balkonkraftwerke. Jedoch wird für Balkonkraftwerke die Einspeisevergütung oft nicht in Anspruch genommen, da die Strommenge, die ins Netz eingespeist wird, in der Regel sehr gering ist.

  • Vergütungsregelung für PV-Anlagen: Für PV-Anlagen bis 10 kWp Leistung gilt eine Einspeisevergütung von 8,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh).
  • Vergütungsregelung für Balkonkraftwerke: Da Balkonkraftwerke hauptsächlich für den Eigenverbrauch ausgelegt sind, lohnt sich die Einspeisevergütung nur in Ausnahmefällen. Der bürokratische Aufwand für die Anmeldung und die erforderliche Installation eines Zwei-Richtungs-Zählers steht oft nicht im Verhältnis zu den geringen Vergütungssummen.

Subventionsbetrug vermeiden

Wenn du ein Balkonkraftwerk parallel zu einer PV-Anlage betreibst, ist es wichtig, darauf zu achten, dass der überschüssige Strom aus dem Balkonkraftwerk korrekt zugeordnet wird. Eine falsche Zuordnung könnte theoretisch als Subventionsbetrug gewertet werden, da Balkonkraftwerke von der EEG-Vergütung ausgenommen sind.

Eine Lösung für dieses Problem besteht darin, einen Zwischenzähler zu installieren, um den Stromverbrauch und die Einspeisung der PV-Anlage und des Balkonkraftwerks separat zu überwachen. Alternativ kann ein Batteriespeicher eingesetzt werden, um überschüssigen Strom zu speichern und später zu nutzen.


4. Wirtschaftlichkeit und Rentabilität: Wann lohnt sich ein Balkonkraftwerk zusätzlich zur PV-Anlage?

Die Frage der Rentabilität ist entscheidend, wenn du ein Balkonkraftwerk zusätzlich zu einer PV-Anlage installieren möchtest. Beide Systeme haben das Potenzial, den Eigenverbrauch zu steigern und die Stromkosten zu senken, aber wie schnell amortisieren sich die Kosten?

Kosten und Amortisationszeit

Ein Balkonkraftwerk ist vergleichsweise günstig in der Anschaffung, mit Preisen zwischen 500 und 1.200 Euro. Die Installation ist einfach und kann in der Regel ohne Fachkraft durchgeführt werden. Dadurch reduzieren sich die Installationskosten erheblich.

  • Beispielrechnung für ein Balkonkraftwerk (800 Wp):
    • Kosten: 1.000 Euro für das Balkonkraftwerk.
    • Stromerzeugung: 800 kWh pro Jahr.
    • Strompreis 2024: 40 Cent pro kWh.
    • Einsparungen: 800 kWh × 0,40 €/kWh = 320 € pro Jahr.
    • Amortisationszeit: Ca. 3 Jahre (abhängig von Strompreisen und Eigenverbrauch).
Die Grafik mit dem Titel „Vergleich der Amortisationszeit: Balkonkraftwerk vs. PV-Anlage“ zeigt einen direkten Vergleich der finanziellen Amortisationszeit beider Systeme. Auf der X-Achse sind die Jahre abgebildet, und auf der Y-Achse wird der Wert der kumulierten Einsparungen in Euro dargestellt.

Blaue Linie (Balkonkraftwerk): Diese Linie zeigt, dass ein Balkonkraftwerk mit einer Investition von 1.000 Euro und jährlichen Einsparungen von 320 Euro bereits nach ca. 3 Jahren seine Kosten vollständig amortisiert hat.
Grüne Linie (PV-Anlage): Die PV-Anlage hat eine höhere Investition von 10.000 Euro, bringt aber auch größere jährliche Einsparungen von 1.500 Euro. Diese Anlage amortisiert sich nach ca. 7 Jahren.
Die horizontalen Linien markieren die Anfangsinvestitionen beider Systeme.

Langfristige Strompreisentwicklung und Einsparpotenzial

Prognosen zufolge wird der Strompreis bis 2040 weiter steigen. Eine höhere Abhängigkeit vom Eigenverbrauch und eine geringere Nutzung des öffentlichen Stromnetzes werden immer wertvoller, um langfristig Kosten zu sparen. Durch die Kombination von PV-Anlage und Balkonkraftwerk kannst du dieses Potenzial noch besser ausschöpfen.

Eigenverbrauch optimieren

Der große Vorteil eines Balkonkraftwerks liegt darin, dass der erzeugte Strom direkt im Haushalt verwendet wird. In Kombination mit einer PV-Anlage kannst du deinen Eigenverbrauch maximieren, indem du verschiedene Tageszeiten und Wetterbedingungen optimal ausnutzt.


5. Technische Anleitung: Balkonkraftwerk und PV-Anlage richtig kombinieren

Die Kombination beider Systeme erfordert eine präzise technische Umsetzung. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du dein Balkonkraftwerk und deine PV-Anlage richtig installierst und betreibst:

Schritt 1: Überprüfung des Wechselrichters

Stelle sicher, dass der Wechselrichter deiner PV-Anlage für die zusätzliche Leistung des Balkonkraftwerks ausgelegt ist. Falls der Wechselrichter nicht genügend Kapazität hat, solltest du einen neuen Wechselrichter installieren oder beide Systeme getrennt betreiben.

Schritt 2: Installation des Balkonkraftwerks

Das Balkonkraftwerk wird über eine normale Steckdose angeschlossen. Achte darauf, dass der Stromkreis, an den das Balkonkraftwerk angeschlossen wird, entsprechend abgesichert ist, um eine Überlastung zu vermeiden.

Schritt 3: Anmeldung beim Netzbetreiber

Melde sowohl das Balkonkraftwerk als auch die PV-Anlage beim Netzbetreiber an. Die Anmeldung beim Marktstammdatenregister ist ebenfalls erforderlich, um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Schritt 4: Überwachung und Optimierung

Nutze ein Energiemanagementsystem oder einen Smart Meter, um die Stromproduktion und den Verbrauch zu überwachen. Dies ermöglicht dir, den Eigenverbrauch zu maximieren und den Stromverbrauch effizient zu steuern.


6. Alternativen: Wann ist der getrennte Betrieb sinnvoller?

In vielen Fällen ist es sinnvoll, das Balkonkraftwerk nicht mit der PV-Anlage zu kombinieren, sondern beide Systeme getrennt zu betreiben. Dies bietet mehrere Vorteile:

  • Einfachere Installation: Keine Notwendigkeit, den Wechselrichter oder das Stromnetz anzupassen.
  • Flexible Nutzung: Das Balkonkraftwerk kann unabhängig von der PV-Anlage betrieben werden, sodass du den erzeugten Strom sofort nutzen kannst.
  • Weniger technische Komplikationen: Da die Systeme nicht miteinander verbunden sind, vermeidest du Kompatibilitätsprobleme.

Wann ist der getrennte Betrieb sinnvoll?

  • Wenn du keine großen technischen Anpassungen an deiner PV-Anlage vornehmen möchtest.
  • Wenn du den erzeugten Strom des Balkonkraftwerks direkt nutzen möchtest, ohne in ein komplexes Einspeisesystem zu investieren.
  • Wenn du die Stromproduktion beider Systeme separat überwachen möchtest.

Fazit: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk zusätzlich zur PV-Anlage?

Der parallele Betrieb eines Balkonkraftwerks zusätzlich zur PV-Anlage ist 2024 möglich und bietet viele Vorteile, insbesondere wenn du deinen Eigenverbrauch maximieren und deine Stromkosten senken möchtest. Technisch gesehen ist der getrennte Betrieb oft die einfachere Lösung, da er weniger Anpassungen erfordert und die Kompatibilität beider Systeme sichergestellt ist.

Rechtlich ist es wichtig, beide Systeme korrekt anzumelden und den bürokratischen Aufwand nicht zu unterschätzen. Wenn du diese Voraussetzungen beachtest, kann ein Balkonkraftwerk eine sinnvolle und rentable Ergänzung zu deiner bestehenden PV-Anlage sein. In jedem Fall lohnt sich eine fachkundige Beratung, um die beste Lösung für deinen individuellen Anwendungsfall zu finden.

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Als Chefredakteur für Solar und dynamische Stromtarife kombiniert Energysion seine Leidenschaft für erneuerbare Energien mit fundierter Expertise. Er fährt selbst ein E-Auto und testet dynamische Stromtarife, um aus erster Hand praxisnahe Erkenntnisse zu gewinnen. Mit einem scharfen Blick auf aktuelle Entwicklungen in der Solartechnologie und Photovoltaik recherchiert er zukunftsweisende Trends. Sein Bachelor of Laws verleiht ihm zusätzlich die Fähigkeit, komplexe rechtliche Aspekte der Energiewende zu durchdringen und verständlich aufzubereiten – eine perfekte Mischung aus Technik, Praxis und Gesetz.

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